2017 – Help Somali Organization im SRF
11. April 20172015 – Reisebericht Somalia
April 2015
Am 26. April 15 lande ich nach 25 Jahren in meinem Heimatland Somalia in Mogadishu. Ich bin innerlich angespannt, müde von der langen Reise und berührt. Lange vergessene Erinnerungen werden wach beim Anblick der Umgebung, dem Berühren des Bodens und dem Einatmen der warmen Luft. Nach dem Besuch meiner Familie, dem Treffen von Nachbarn und alten Freunden findet eine erste Begegnung mit den Vertretern des Vereins ADT in Mogadishu statt. Von Anfang an verstehen wir uns und können den Grundstein einer guten nachfolgenden Zusammenarbeit legen.
Für den 90km langen Weg nach Jowhar brauchen wir aufgrund von holprigen Naturstrassen und häufigen Militärkontrollen 5-6 Stunden. Gleich am folgenden Tag beginnen wir unsere lange Aufgabenliste abzuarbeiten. Wir befragen Verwandte, Nachbarn und Bewohner zur aktuellen Situation der Waisenkinder, der Gesundheitsversorgung und den Bildungsmöglichkeiten.
Wir erhalten die Möglichkeit, das örtliche Spital und eine Schule zu besichtigen und treffen wichtige Vertreter der Stadtregierung, um den Weg für eine zukünftige Projektarbeit in der Gegend zu ebnen. Grosszügiger weise wird uns ein grosses Stück Land zur Verfügung gestellt.
Die Region ist verschiedenen Herausforderungen ausgesetzt. Die Problematik der Sicherheit scheint daneben in den Hintergrund zu treten. Die jährlichen Überschwemmungen, die minimalen Möglichkeiten für eine Gesundheitsversorgung und die wenigen Mittel für die Investition in Bildung und Unterstützung von Waisen stellen grosse Hürden dar. Es gibt dutzende von Möglichkeiten, sinnvoll zu helfen. Es gibt wenige Hilfsorganisationen, die vor Ort aktiv sind.
Nach 5 Tagen intensiver Erlebnisse; beispielsweise haben wir viele Kinder in grosser Hitze auf Feldern arbeiten gesehen, und dies für höchstens ein wenig essen, reisen wir nach Mogadishu zurück. Mein Wunsch etwas zu bewegen, mein Volk in irgendeiner Weise zu unterstützen, den notleidenden Kindern vielleicht ein wenig Hoffnung zu geben, ist nach dieser Reise noch viel stärker gewachsen. Zurück in Mogadishu suchen wir einen Ingenieur auf, dem wir die Zeichnung und Planung unserer Vorstellung eines Waisenhauses mit integrierter Schule und eines öffentlichen Gesundheitszentrums, in Auftrag geben. Wieder in der Schweiz zurück, finde ich die Pläne schon auf dem Mail. Ich blicke auf einen berührenden, aufwühlenden und freudigen Aufenthalt zurück.